Erol

  • BSc Erneuerbare Energien
  • Durban, Südafrika
  • Praktikum
  • Durban University of Technology
  • Sommersemester 2024/2025
Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?

Ich musste ein Visum beantragen, weil ich länger als drei Monate blieb.
Versicherungen hatte ich vor dem Hinflug online erledigt, genauso wie eine entsprechende Unterkunft gesucht und gefunden. Es ist ratsam örtliche Wohnungsanbieter per Email zu kontaktieren.

Wie wurden Sie von der Firma begrüßt, eingeschult und willkommen geheißen?

Ich hatte ein erstes Willkommensgespräch mit dem Studiengangsleiter, der mir und meinem Kollegen, der ebenfalls das Praktikum machte, unsere Supervisor vorstellte und das Gebäude sowie den Arbeitsplatz näher brachte.

Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?

Dank des Erasmus+ Grant war es finanziell möglich überhaupt zu reisen und zu leben. Man wird selbst etwas zahlen müssen, aber in Anbetracht der Dauer und der Entfernung ist das alles verkraftbar. Monatlich ungefähr 800-1000€. Wovon die Unterkunft bei uns 300€ ausmachte. Mit öfters kochen kann man auch einiges sparen falls man die Zeit dazu findet. Dabei muss gesagt sein, dass draußen Essen weit günstiger als in Österreich ist. Ein ganzes Menü mit Burger, Pommes und Getränk hat höchstens 10€ aber meistens zwischen 6-8€ gekostet. Genauso zum Beispiel eine Pizza in einem guten Restaurant die den 10. Platz in der Weltrangliste belegte nur 8€ kostete.
Man muss meistens leider mit Uber fahren und wegen dem Währungswechsel kostet es leider jedes mal ein bisschen mehr. Sonst ist Uber ebenfalls sehr günstig, von Zuhause zur Uni kostete es zwischen 1-2€

Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?

Absolut phänomenal. In Durban hat man zulu, afrikaans, indische und muslimische Kulturen. Das Land selbst ist eines der schönsten, die ich je erblicken durfte, vor allem die Natur. Die Berge, die Strände, die Fauna und am allerbesten natürlich die Tiere. Affen laufen manchmal die Straßen entlang und spielen. Verschiedene Vögel mit wunderschönen Farben und Gesängen erfüllen ständig die Stadt.
Man kann die Freizeitmöglichkeiten gar nicht alle aufzählen, die besten waren Surfen, Wandern, Safari und die unglaubliche Küche zu kosten.
Kapstadt spielt dann zusätzlich nochmal in einer ganz anderen Liga, es ist schon fast so als ob sie einer menschlichen Fantasie entspränge.

Wie würden Sie das Praktikum beschreiben?

Das Praktikum fand in der Durban University of Technology statt. Die Uni ist etwas veraltet mit eher älteren Geräten die zur Verfügung stehen. Leider war das Praktikumsprojekt aus organisatorischen Gründen längere Zeit blockiert, die notwendigen Messgeräte mussten bestellt werden aber aufgrund der inneren Organisation war es nicht möglich alle zu bestellen. Das hat zu neuen Wegen des Versuchsaufbaus geführt und Skills zur Problemlösungsfindung verbessert. Die Professoren haben ihr bestes gegeben um zu helfen, leider waren ihre Hände in manchen Entscheidungen gebunden. Rückblickend habe ich sehr viel technische und organisatorische Erfahrung gewonnen, vor allem wie man Probleme von einem anderen Blickwinkel betrachten kann.

Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?

Ich habe sehr viel technisches Englisch gelernt und fühle mich „confident“ selbst vor fremden Professoren auf Englisch Ergebnisse zu präsentieren.
Es fällt mir deutlich leichter fremde Personen anzusprechen und mich mit ihnen auszutauschen, das liegt hauptsächlich daran, dass Südafrikaner einer der nettesten Menschen überhaupt sind. Ich kann mich daran erinnern, dass ich mit meinem Kollegen vormittags ein Cafe besucht hatte und zwei fremde Damen schon am feiern waren und uns zu Shots eingeladen haben, um uns in Südafrika willkommen zu heißen.
Das Arbeiten mit On-Site PV-Systemen hat mir tiefe Einblicke in die wichtigsten Komponenten und Variablen an solchen Systemen ermöglicht und mein Verständnis grundlegend erweitert.

Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Die Beschaffung der notwendigen Messgeräte hat das Praktikum sehr erschwert. Ansonsten wäre womöglich Sicherheit ein Thema, es ist nicht überall sicher und man sollte bestimmte Gegenden völlig vermeiden. Diese lernt man aber sehr schnell. Aufgrund der Kriminalität ist es auch nicht immer möglich überall hin zu Fuß zu gehen, da man schnell ein Ziel werden könnte falls man alleine unterwegs ist. Tatsächlich hatten ich und mein Kollege absolut keine schlechten Erfahrungen und können bestätigen, dass es sehr wohl bessere Gegenden gibt. Alle Professoren an der Uni hatten uns geraten nie zu Fuß zu gehen, nachdem wir schon öfters zu Fuß gegangen waren. Es gilt einfach eine bestimmte „street smartness“ zu entwickeln und Gefahren vorauszusehen. Uber wäre die simpelste Art sicher unterwegs zu sein.

Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Mit Locals ein „Braai“ (Grilltradition) zu machen. Nachdem wir Freunde gemacht hatten, wurden wir schnell zu einem Braai eingeladen und konnten uns so eine ganze Nacht lang austauschen und unterhalten. Südafrikaner haben einen ganz besonderen Humor und können über alles und jeden lachen. Aber das erste mal richtig eine Welle zu surfen ist natürlich auch kaum zu überbieten.