Katharina

  • BSc Mechatronik/Robotik
  • Kaiserslautern, Deutschland
  • Auslandssemester
  • HS Kaiserslautern
  • Sommersemester 2024/2025
Eine heitere Gartenszene mit einem Teich, blühenden Bäumen, verschiedenen Sträuchern und verschlungenen Wegen. Das Sonnenlicht fällt durch die Zweige, und ein paar Leute spazieren oder entspannen sich in der üppigen, friedlichen Umgebung.
Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet? Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?

Zur Vorbereitung auf mein Auslandsemester habe ich mich mit dem Standort meiner Hochschule sowie den verschiedenen Reisemöglichkeiten auseinandergesetzt. Dabei war auch die Wohnungssuche ein wesentlicher Punkt. Ich habe mich über Studierendenwohnheime als auch privat vermietete Wohnungen informiert, um frühzeitig eine passende Wohnung zu sichern. Meine ersten Informationen erhielt ich über Infoveranstaltungen sowie vom International Office meiner Fachhochschule.
Zukünftigen Outgoing-Studierenden empfehle ich, sich rechtzeitig um eine Unterkunft zu bemühen und schon vorab Informationen über die Prüfungssituation der Hochschule zu informieren.

Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?

Am Anfang des Semesters zeigten mir Studierende das Hochschulgelände und wichtige Anlaufstellen wie das International Office. Zudem waren sie auch bei den notwendigen ersten Schritten dabei, wie dem Abholen des Studierendenausweises und weiterhin für noch offene Fragen zur Verfügung. Zusätzlich wurde vom International Office ein Welcome Event organisiert, bei dem ich andere Auslandstudenten kennenlernen konnte. Im Nachhinein hätte ich mir gewünscht, bereits vor Studienbeginn über die zwei Prüfungswochen (eine Anfang Juli und eine Ende August) informiert zu werden, um meinen Aufenthalt besser planen zu können.

Wie war das Studium an der Gasthochschule?

Der Studienalltag stellte sich als sehr gut organisiert dar. Die Lerninhalte wurden gut und verständlich vermittelt, und alle notwendigen Unterlagen wurden entweder vom Professor oder von der Bibliothek zur Verfügung gestellt. Die Kommunikation innerhalb der Kurse erfolgt über OLAT, die ähnlich wie Moodle funktioniert. Zusätzlich wurden viele Vorlesungen der Präsenzveranstaltung online gestreamt und/oder als Aufzeichnung bereitgestellt, was die Vorbereitung und das Lernen auf die Prüfungen deutlich erleichterte.

Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?

Deutschland bietet viele diverse Aktivitäten an, sowohl kulturelle als auch landschaftliche. Kaiserslautern liegt Nahe der Landesgrenze, wodurch Ausflüge nach Frankreich, Luxemburg, Belgien und der Schweiz möglich sind. Weiters kann auch in näherer Umgebung einiges unternommen werden, wie einen Besuch in Mannheim oder Heidelberg. Am Rand der Stadt befinden sich große Waldgebiete, welche sich hervorragend zum Wandern als auch zum Fahrrad eignen. Zudem gibt es in Kaiserslautern sehenswerte Gärten wie den japanischen Garten oder den Gartenschau, die sich auch gut zum Entspannen als auch zum Lernen eignen. Außerdem befindet sich im Gartenschau eine Lego-Ausstellung, die man begutachten kann.

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

Die Wohnungssuche erwies sich als schwierig, da die Studierendenwohnheime meist voll belegt sind. Auf dem freien Wohnungsmarkt gibt es einige möblierte Wohnungen, die sind jedoch oft teuer und liegen nicht immer direkt in Kaiserslautern. Manche Unterkünfte befinden sich in umliegende Orten, die jedoch eingeschränkt mit öffentlichen Verkehrsmitteln erreichbar sind, sodass ein Auto für die Fahrten notwendig sein kann. Meine Wohnung befand sich in einem dieser Orte. Sie war mit ca. 70 Quadratmeter relativ groß, verfügte 5 Zimmer und war in einem älteren Stil eingerichtet. Zudem habe ich diese Wohnung mit meinem Studienkollegen geteilt, mit dem ich gemeinsam ins Auslandsemester gefahren bin. Insgesamt war die Ausstattung zweckmäßig und für den Aufenthalt ausreichend.

Ein gemütliches Wohnzimmer mit schräger Holzdecke, blauen Sesseln, einem Sofa mit karierten Kissen und lila Bezug, einem hölzernen Couchtisch, Regalen und einem großen Fenster. Auf dem Boden liegt ein heller lila Teppich.
Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?

Die Miete der Wohnung betrug monatlich 1020 €, die ich mir mit meinem Studienkollegen teilte. Somit lag mein Anteil bei 510 €, was ungefähr der Erasmus+Förderung pro Monat entsprach. Zusätzlich erhielt ich finanzielle Unterstützung von meinen Eltern, wodurch ich meine monatlichen Lebenserhaltungskosten für Lebensmittel und Toilettenartikel decken konnte. Für Lebensmittel gab ich im Durchschnitt etwa 350 € oder weniger pro Monat aus. Den Tank fürs Auto konnte ich teilweise noch mit der Förderung finanzieren. Die Freizeitaktivitäten beliefen sich auf ca. 100 € pro Monat. Außerdem musste ich meine in einem Waschsalon wachen, was wöchentlich rund 8 – 10 € kostete. Mit allen zusammen wurde gemeinsam ein Gesamtbetrag von etwa 900 € (ohne Berücksichtigung der Wohnungsmiete) pro Monat ausgeben.

Haben Sie Tipps was noch zu beachten ist?

Mein wichtigster Tipp ist, so früh wie möglich mit der Wohnungssuche zu beginnen, besonders wenn man eine Unterkunft zu zweit teilen möchte. Achtet zudem auf die ECTS-Punkte eurer Vorlesungen: Auf der Website sind oft nur die Punkte ganzer Module angegeben, die sich über mehrere Semester erstrecken. In der Detailansicht findet man genauere Informationen, welcher Teilblock wie viele ECTS wert ist (CP = ECTS). Beachtet außerdem, dass das Sommersemester offiziell bis 31. August läuft und Prüfungen auch noch in der letzten Augustwoche stattfinden können. Sprecht frühzeitig mit euren Professoren, da es oft möglich ist, Prüfungen auch vorab mündlich abzulegen. Plant unbedingt, mindestens eine Woche vor Vorlesungsbeginn anzureisen, um organisatorische Dinge wie Logindaten der Hochschule zu erhalten. Sollten Mängel und Schäden in eurer Unterkunft vorhanden sein, sofort dokumentieren und dem Vermieter melden, um spätere Diskussionen und Probleme mit der Kaution zu vermeiden.

Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?

Während meines Auslandssemesters konnte ich mein technisches Wissen sowohl theoretisch als auch praktisch deutlich erweitern, insbesondere im Bereich Elektrotechnik. Darüber hinaus habe ich gelernt, in einem Team effektiv zu arbeiten und meinen Beitrag zu leisten. Auch meine sozialen Fähigkeiten haben sich verbessert. Ich traue mich inzwischen viel mehr, mit anderen Personen ins Gespräch zu kommen. Zudem konnte ich meine Selbstständigkeit weiterentwickeln und habe gelernt, Herausforderungen eigenständig zu bewältigen.

Wie haben sich Ihre Werte und Einstellungen während Ihres Auslandsaufenthaltes verändert? 

Während meines Auslandsaufenthaltes habe ich viele neue Perspektiven gewonnen, sowohl fachliche als auch persönliche. Ich habe gelernt, komplexere Probleme strukturierter zu bewältigen und dabei logischer zu denken. Zudem habe ich durch die neuen Herausforderungen an Selbstständigkeit und Verantwortungsbewusstsein gewonnen. Auch meine Flexibilität hat sich gestärkt, da ich mich an unterschiedliche Lehrmethoden und Abläufe anpassen musste. Gleichzeitig habe ich begonnen, Alltägliches in meiner Heimat stärker wertzuschätzen, während ich die Vorzüge des Lebens und Studierens im Ausland neu kennengelernt habe.

Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Eine der größten Herausforderungen vor Beginn meines Auslandssemesters war die Wohnungssuche. Es war relativ schwierig, eine bezahlbare und gleichzeitig möblierte Unterkunft zu finden, die zudem gut angebunden ist, sei es mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder mit dem Auto. Während des Semesters stellte sich vor allem die Prüfungsphase als sehr anspruchsvoll heraus, da ich alle Prüfungen im Umfang von 24 ECTS innerhalb von nur zwei Wochen absolvieren habe. Eine weitere Herausforderung war das eigenständige Wohnen, da ich zuvor noch nie in einer eigenen Wohnung gelebt habe und dadurch viele neue organisatorische Aufgaben zu bewältigen waren.

Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Meine positivste Erfahrung war definitiv das Teamprojekt. Dabei konnte ich meine technischen Fähigkeiten einbringen und gleichzeitig meine Kommunikationsfähigkeit im Austausch mit anderen verbessern. Besonders wertvoll war es, das theoretische Wissen direkt in die Praxis umzusetzen. Dadurch war das Projekt sehr spannend und äußerst lehrreich.

Ein Laboraufbau mit elektronischen Leiterplatten, Netzteilen und mehreren roten und schwarzen Drähten, die an beschriftete Klemmen angeschlossen sind, zur Veranschaulichung eines elektrotechnischen Experiments.