Lukas

  • BSc Mechatronik/Robotik
  • Loughborough, Großbritannien
  • Auslandssemester
  • Loughborough University
  • Sommersemester 2024/2025
Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet?

Grundsätzlich ist mobility-online ein grober Leitfaden wann was zu tun ist. Wichtig ist, dass die Kurse, die man belegen will/muss auch zu dem jeweiligen Semester zur Verfügung stehen. Außerdem ist es auch sehr wichtig sich rechtzeitig um eine Unterkunft zu kümmern. In meinem Fall war zu dem Zeitpunkt, als ich die Zusage der Gasthochschule bekommen habe, bereits kein Zimmer in einer Student Hall zur Verfügung. Am Ende findet man dann aber doch eine Lösung (bei mir ein Zimmer in einem privat vermieteten Haus). Das sind die Dinge, auf die man den Fokus legen sollte, der Rest lässt sich alles managen.

Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?

Wie bereits erwähnt ist die Wohnungssuche das Wichtigste. In England wurde während meines Aufenthalts ein Visum eingeführt aber das funktioniert ganz einfach. Mit der ETA-App kann man das Visum beantragen, dafür braucht man nur den Reisepass, 20€ und 10min Zeit. Danach ist das im Reisepass hinterlegt man braucht keine zusätzlichen Dokumente oder ähnliches. Um mobile Daten sollte man sich auch im Vorhinein erkundigen. Bei mir hat das Roaming von meinem bisherigen Anbieter (HOT) ausgereicht und ich musste keine SIM-Karte vor Ort kaufen. Falls man oft den Zug verwendet, würde ich die App Trainpal empfehlen, da man dort die günstigsten Tickets gleich online kaufen kann.

Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?

Gleich am ersten Tag gab es am Abend ein Welcome Event für Austauschstudenten. Dort bekam man alle Infos, die man am Anfang brauchen kann. Viel wichtiger als das ist aber, dass dort auch alles Austauschstudenten sind und das gleich eine Gelegenheit ist, um neue Leute kennenzulernen. Im Endeffekt macht man dann mit diesen Leuten mehr als mit den Studienkollegen, die im selben Kurs sind. Generell würde ich sagen, dass man in diesem Semester aktiv und mehr outgoing sein sollte und jede Gelegenheit etwas Neues zu erleben oder neue Menschen kennenzulernen, ergreifen sollte.

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft.

Ich habe in einer Wohnung in der Sharpley Road gewohnt. Dort gab es ein kleines Zimmer für mich. Küche und Bad wurden mit drei Mitbewohnern geteilt. Der Standort der Wohnung war für Vorlesungen perfekt, da die Woolfson School (Engineering department) auf derselben Seite des Campus war. Zum Einkaufen gehen war es dann doch weit vom Stadtzentrum entfernt (40min zu Fuß). Die Busse sind relativ teuer, da man pro Fahrt 2.50£ zahlt, was sich, wenn man den täglich nutzt, summiert. Die Wohnung war jedoch frisch renoviert und kostete 455£ pro Monat. Das ist im Vergleich zu anderen Wohnungen und Student Halls ein guter Preis.

Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?

Ich habe vor dem Studium ein Jahr lang gearbeitet, wovon ich noch einen Puffer übrighatte. Ich würde sagen Loughborough ist nur eine Spur teurer als in Österreich. Es fühlt sich alles gleich teuer an jedoch vergisst man dabei gern den Umrechnungsfaktor von Pfund in Euro. Ganz wichtig ist dabei Revolut, da man dort gebührenfrei (außer am Wochenende) Währungen wechseln kann und auch gleich mit dem Handy bezahlen kann. Bargeld braucht man in England keines, meistens ist es sogar der Fall, dass man nur mit Karte bezahlen kann.

Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?

In der Umgebung kann man sich viele schöne Städte anschauen wie zum Beispiel Nottingham, Cambridge, Oxford, Liverpool oder London. Die Uni bietet unfassbar viele Kurse und Sportangebote an, da ist sicher für jeden was dabei. Es gibt für viele Sportarten professionelle Teams man kann aber auch nur just for fun eine neue Sportart ausprobieren. Jeden Mittwoch sind Wettkämpfe in verschiedensten Sportarten und danach gibt es eine Afterparty in dem Club am Campus. Außerdem ist eine der Lieblingsbeschäftigungen der Briten sich am Abend im Pub zu treffen für ein paar Runden Darts, Pool oder einfach bisschen quatschen. Dafür ist der Haupttreffpunkt das JC’s am Campus oder das Griffin in der Stadt.

Wie würden Sie das Studium beschreiben?

Es ist der FH ziemlich ähnlich. Vorlesungen sind mit Anwesenheitsplicht. Was wirklich toll ist, ist, dass jede Vorlesung aufgenommen wird und jederzeit über das Uni Portal nochmal angeschaut werden kann. Die Vorlesungen sind gut strukturiert und man kann allem gut folgen. Natürlich gibt es da auch wieder Ausnahmen, bei mir der Robotik Kurs. Das lag aber nicht an der Uni, sondern an dem Professor. Wenn man in der FH gut mitkommt, kommt man dort auch zurecht.

Haben Sie Tipps was noch zu beachten ist?

Revolut zum Bezahlen und Währung wechseln. Trainpal für Zugfahrten. Falls man sich ein gebrauchtes Rad kaufen will, habe ich mit der App GumTree (ist wie willhaben) zum Beispiel eines für 20 Pfund bekommen. Und das allerwichtigste von allem ist, viel rausgehen viel mit neuen Freunden unternehmen und jeden Moment nutzen.

Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?

Natürlich verbessert sich das Englisch, man wird selbständiger und stellt sich eher neuen Problemen aber viel größer ist das persönliche Wachstum während dieser Zeit. Es ist wirklich so, als würde man für eine Zeit lang ein zweites Leben führen.

Wie haben sich Ihre Werte und Einstellungen durch Ihren Auslandsaufenthalt verändert?

Ich bin extrovertierter geworden und habe gemerkt, wie unwichtig manche Dinge sind, die mir vorher so wichtig vorkamen. Ich habe jetzt Freunde von überall auf der Welt (Kanada, Australien, Schweden, Schweiz,…) die ich sonst niemals kennengelernt hätte.

Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Die größte Herausforderung war glaub ich so viel Gepäck allein von A nach B transportieren. Mit zwei großen Koffern und einem Rucksack ist Zugfahren mit 3-mal umsteigen und danach in den Bus echt nicht so witzig. Der Rest ergibt sich eh.

Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Neue Freunde zu finden und mit Ihnen Zeit zu verbringen. Wir haben beispielsweise einen Urlaub in Dublin und in Edinburgh gemacht. Das sind Erinnerungen, die einem immer bleiben werden. Ich glaube auch daran mit den engsten Freunden in Kontakt zu bleiben und sie irgendwann zu besuchen.