Lukas
- BSc Internationales Wirtschaftsingenieurwesen
- Vic, Spanien
- Auslandssemester
- University of Vic
- Sommersemester 2024/2025

Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet? Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?
Um mich auf meinen Auslandsaufenthalt vorzubereiten, habe ich mich ein wenig über das Land informiert und schnell gemerkt, dass Spanien die richtige Wahl für mich ist. Eine super Möglichkeit, um im und neben dem Studium eine gute Zeit zu haben. Ich habe ein paar Wörter Spanisch mit Duolingo gelernt – das hat aber ehrlich gesagt nicht viel gebracht. War aber auch kein großes Problem, weil die meisten Erasmus-Studierenden sehr gut Englisch konnten. Du musst eigentlich keine großartigen Vorkehrungen treffen – da es innerhalb der EU ist, läuft alles ziemlich unkompliziert.
Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?
Am Anfang gab es sogenannte Orientation Days – das war richtig cool. Wir hatten einen guten Mix aus lustigen Aktivitäten, organisatorischem Input und kulturellem Programm. Unbedingt hingehen! Da lernt man direkt die ersten Leute kennen und knüpft wichtige Kontakte.
Wie war das Studium an der Gasthochschule?
Grundsätzlich würde ich sagen, das Niveau war etwas unter dem der FH Technikum Wien. Trotzdem musste man immer ein bisschen dranbleiben und Arbeitsaufträge erledigen. Die Prüfungen waren dafür eher entspannt. In meinen Kursen gab es keine Anwesenheitspflicht, aber durch Gruppenarbeiten war man oft trotzdem im Unterricht eingebunden. Ich hatte ungefähr 21 Wochenstunden.
Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?
Vic ist zwar eine kleine Stadt, bietet aber echt coole Möglichkeiten. Man kann super feiern – es gibt drei große Clubs und einige richtig nette Bars. Am Ende haben wir sogar lieber in Vic gefeiert als in Barcelona. Außerdem kann man Padel Tennis spielen oder mit der Uni-Sportkarte für nur 30 € pro Semester gratis schwimmen gehen, ins Gym oder bekommt Ermäßigungen bei anderen Aktivitäten. Und wenn Vic doch mal zu ruhig ist – in einer Stunde ist man mitten in Barcelona.
Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft
Ich habe meine Wohnung über Idealista gefunden. Ich wohnte in einer großen, hellen Wohnung. Generell sind die Wohnungen in Vic ziemlich geräumig und nicht besonders teuer. Studentenwohnheime sind im Vergleich sehr teuer und bieten meiner Meinung nach kaum Vorteile. Auf Facebook kann man auch schauen – es gibt einen Typen namens Norton, der eine Erasmus-Bar betreibt und super viel für Erasmus-Studierende organisiert, auch bei der Wohnungssuche. Einfach mal nach Gruppen wie „Wohnungen Vic“ suchen. Aber Idealista ist definitiv zu empfehlen.
Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?
Ich hatte das Glück, in Bildungskarenz zu sein und Erasmus-Förderung zu bekommen. Für Reisen musste ich aber trotzdem manchmal auf mein Erspartes zurückgreifen. Ich habe pro Monat für Unterkunft, Essen und Freizeit im Schnitt etwa 1.400 € ausgegeben – wobei ich ehrlich gesagt kaum gespart habe. Meine Wohnung war mit 680 € auch recht teuer. Andere Erasmus-Studierende haben deutlich günstigere Zimmer um die 350 € gefunden.
Haben Sie Tipps was noch zu beachten ist?
Es gibt eine Öffi-Karte namens „T-Mobilitat“, mit der man für 44 € (Stand 06/2025) drei Monate lang alle Öffis nutzen kann – also sowohl in Vic als auch in Barcelona. Super praktisch! Generell würde ich sagen: Informier dich früh, aber mach dir keinen Stress. Vieles ergibt sich auch einfach vor Ort.
Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?
Ich habe viele neue Freunde kennengelernt. Davon waren die wenigsten im Engineering Bereich. So konnte ich auch von anderen Studienrichtungen erfahren wie es bei Ihnen so läuft. Erasmus bietet auf jeden fall die Chance sich sozial zu entwickeln. Jeder ist offen für ein Gespräch und man kann ziemlich einfach neue Freunde finden. Auch Kompromissbereitschaft habe ich gelernt. Wir waren teilweise jeden einzelnen Tag der Woche unterwegs, da ist das unausweichlich.
Wie haben sich Ihre Werte und Einstellungen während Ihres Auslandsaufenthaltes verändert?
Man soll das Leben nicht so ernst nehmen. Erfahrungen mit anderen Menschen machen unser Leben süß. Nicht Geld. Nicht Erfolg.
Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Die Anreise und die Abreise. Zwei unterschiedliche Situationen die trotzdem gleichermaßen Angst machen. Beide Male weiß man nicht auf was man sich einlässt.
Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?
Die Menschen die ich dort kennenlernen durfte. Die langen Nächte und die Ausflüge, die wir machten. Wir hatten so viel Spaß und ich werde diese Zeit immer in meinem Herzen halten.


