Elisabeth
Teilnahme am Buddyprogramm: Elisabeth berichtet von ihrer Erfahrung als Mentorin für die südkoreanische Austauschstudentin Seoyeon
- BSc Informatik
- Wien, Österreich
- Internationalization@Home
- FH Technikum Wien
- Sommersemester 2024/2025

Bei unserem ersten Treffen waren wir beide ziemlich aufgeregt und nervös – ganz normal, wenn man jemanden zum ersten Mal trifft. Zum Glück hat sich das aber schnell gelegt, und wir sind ziemlich rasch ins Gespräch gekommen. Wir haben uns in der Nähe der FH getroffen, und ich habe Seoyeon ein bisschen herumgeführt: die wichtigsten Einrichtungen der FH gezeigt, erklärt, was wo ist, und dann sind wir weitergezogen zur Brigitta Passage und anderen praktischen Orten zum Einkaufen oder Essen. Dabei haben wir uns besser kennengelernt, sie konnte all ihre Fragen loswerden, und ich habe versucht, ihr möglichst viele Tipps mitzugeben – sei es zu organisatorischen Dingen oder einfach, was man sich in Wien unbedingt anschauen sollte.
Für unser nächstes Treffen habe ich Seoyeon und ihre drei Freundinnen, mit denen sie aus Südkorea angereist ist, zu mir nach Hause eingeladen. Mein Freund und ich haben für alle gekocht, und die vier haben uns im Gegenzug ein typisch koreanisches Gericht mitgebracht. Das Highlight war natürlich unser selbstgemachtes Kimchi, das wir ihnen stolz präsentiert haben – inklusive ehrlicher koreanischer Kritik! Es war ein richtig schöner Abend, an dem nicht nur viel gelacht, sondern auch viel probiert wurde. Unsere beiden Katzen, Appa und Momo, haben ebenfalls einen bleibenden Eindruck hinterlassen – vor allem mit ihren kleinen Tricks wie „Pfote geben“, „Bunny“ oder „High Five“, die für große Begeisterung gesorgt haben.
Abseits der Gruppentreffen gab es auch viele kleinere Momente nur zu zweit: Wir waren gemeinsam Eis essen, sind durch die Innenstadt spaziert, entlang des Donaukanals geschlendert oder haben bei schönem Wetter am Wasser gepicknickt. Einmal gab’s natürlich auch das klassische Schnitzelessen. Ich habe Seoyeon immer gesagt, dass sie sich mit allem – egal ob Problem oder Frage – jederzeit an mich wenden kann. Außerdem habe ich ihr regelmäßig Tipps gegeben, was gerade so in Wien los ist oder welche Events und Orte sich lohnen. Von Anfang an haben wir uns richtig gut verstanden – und mit der Zeit ist daraus eine echte Freundschaft geworden. Unsere Gespräche wurden immer tiefer, und auch die anfänglichen Sprachbarrieren haben wir gemeinsam gut gemeistert. Wenn es mal hakte, haben wir einfach mit Händen und Füßen weitergemacht– und dabei oft viel gelacht. Wir haben uns gegenseitig deutsche und koreanische Ausdrücke beigebracht, die wir bei unseren Treffen mit viel Spaß ausprobiert haben.
Rückblickend war das Buddy-Programm für mich eine richtig tolle Erfahrung. Es war nicht nur spannend, jemanden aus einer anderen Kultur näher kennenzulernen, sondern auch schön, meine eigene Stadt durch ihre Augen noch einmal ganz neu zu entdecken. Am wertvollsten aber ist: Aus einem kleinen „Buddy-Treffen“ ist eine echte Freundschaft entstanden. Seoyeon und ich sagen inzwischen sogar, dass wir In-Yun haben – ein koreanischer Begriff, der beschreibt, dass zwei Menschen durch Schicksal oder eine tiefere Verbindung zueinander gefunden haben. Das Foto zeigt mein Tattoo das ich mir hab machen lassen in Erinnerung an Seoyeon und unsere Zeit (in Seoyeons Handschrift, koreanisch für In-Yun).
