Schako

  • MSc IT-Security
  • Seoul, Südkorea
  • Auslandssemester
  • Konkuk University
  • Sommersemester 2024/2025
Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet?

Die Vorbereitung auf meinen Auslandsaufenthalt war insgesamt einfach und gut strukturiert. Alle notwendigen Schritte wurden klar im Online-Portal und in einem ausführlichen Leitfaden erklärt. Besonders hilfreich war das engagierte International Office, das bei Fragen stets unterstützend zur Seite stand. Ich habe mich frühzeitig über Fristen, Kurswahl und Unterkunft informiert und die Bewerbung über das Bewerbungsportal eingereicht. Zukünftigen Outgoing-Studierenden empfehle ich, möglichst früh mit der Planung zu beginnen, die bereitgestellten Checklisten zu nutzen und bei Unsicherheiten nicht zu zögern, das International Office zu kontaktieren. Der Austausch mit früheren Outgoings kann zusätzlich wertvolle Einblicke bieten.

Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?

Etwa zwei Monate vor dem Auslandsaufenthalt habe ich einen Termin bei der Botschaft vereinbart, um das Visum zu beantragen. Die Terminvergabe war unkompliziert, aber frühzeitige Planung ist wichtig, da Wartezeiten möglich sind. Beim Visumsantrag kann es auch sein das die Botschaft schon einen Flugticket unter den Unterlagen will. Daher ist das Visum mit dem Reiseplan gut abzustimmen.

Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?

Eine Woche vor Semesterbeginn fand ein Orientation Day statt, bei dem wir durch den Campus geführt wurden und informative Präsentationen zu Studium, Alltag und Leben in Korea erhielten. Am wichtigsten zu erwähnen ist das der Orientation Day gleich mit dem Kurswahlstart absichtlich abgestimmt ist, und man gleich in Computer-Räume kommt, wo freiwillige Volunteer Studenten beim Prozess der Kurswahl helfen. Das ist immense hilfreich und bietet einen sehr guten Start in das Semester ohne große Probleme mit den Kursen, da man gleich vor Ort Anweisungen und Hilfe bekommt. Die Veranstaltung war sehr gut organisiert und bot viele wichtige Informationen, die uns den Einstieg erleichtert haben. Im Anschluss gab es eine Willkommensfeier in einem Restaurant, bei der wir die Möglichkeit hatten, andere Studierende kennenzulernen. Der Tag insgesamt war ein toller Start in das Auslandssemester. Es war von der Gastuni sehr gut organisiert und bot alles an was man braucht um gut ins Semester zu kommen.

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft.

Die Universität bietet für alle Austauschstudierenden eine Unterkunft im Dormitory an, die direkt am Campus sind. Für das gesamte Semester beträgt der Preis etwa 1.200 Euro für ein Zwei-Personen-Zimmer, das man sich mit einer weiteren Person teilt. (Ein anderer Austauschstudent, es wird auch immer geschaut das dieselben Nationalitäten in dieselben Zimmer eingeteilt werden). Der gesamte Prozess ist sehr unkompliziert und wird von der Gastuniversität gut organisiert. Die Wohnheime sind nach Geschlechtern getrennt. Ich würde diese Option den meisten Studierenden empfehlen, da sie stressfrei und gut betreut ist. Wer mehr Privatsphäre möchte, kann sich unabhängig von der Uni nach sogenannten Gosiwons umsehen – das sind typisch koreanische Mini-Zimmer mit Grundausstattung, die monatlich etwa 200–400 Euro kosten, jedoch sehr klein sind. Ganze Wohnungen sind für Austauschstudierende meist unmöglich, da sie oft nur mit langfristigen Verträgen (mind. 1 Jahr) und ohne Möbel angeboten werden.

Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?

Da ich aufgrund von Budgetknappheit leider kein Erasmus-Stipendium erhalten habe, musste ich meinen Aufenthalt durch eigene Ersparnisse finanzieren. Ohne finanzielle Förderung ist es definitiv schwieriger, den Auslandsaufenthalt zu stemmen, daher ist frühzeitiges Sparen sehr zu empfehlen. Die monatlichen Lebenshaltungskosten lagen bei etwa 1.000 Euro. Das umfasst nicht nur Essen, sondern auch bürokratische Ausgaben, Transport, Haushaltsartikel und andere notwendige Anschaffungen. Die Kosten sollte man keinesfalls unterschätzen – gerade in den ersten Wochen können durch Einrichtung und notwendige Einkäufe schnell zusätzliche Ausgaben entstehen. Als Austauschstudent ist man auch ständig an Aktivitäten involviert die auch hohe Kosten haben können. Die Gastuniversität hostet ebenfalls Trips, die aber auch Kosten wie Unterkunft und Transport haben. Kosten können wirklich unerwartet hoch schießen, daher bitte nicht unterschätzen, auch wenn die Preise zu Wien z.b. verglichen billiger sind.

Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?

Seoul ist eine unglaublich lebendige und vielfältige Stadt, in der wirklich für jeden etwas dabei ist. Als riesige Metropole bietet sie unzählige Möglichkeiten – von moderner Infrastruktur bis hin zu Naturparks in und um die Stadt. Die Freizeitgestaltung ist nahezu unbegrenzt: Man kann zu jeder Uhrzeit etwas unternehmen, sei es in Boardgame-Cafés, Karaoke-Bars, oder bei Street Food-Märkten. Die Stadt kombiniert Tradition mit Moderne, was sich auch in der reichen Kultur widerspiegelt. Zudem ist die Großstadt sehr vibrant und voll – vor allem zu den Stoßzeiten sind die Straßen und öffentlichen Verkehrsmittel extrem überfüllt. Wer keine Menschenmassen mag, könnte es hier mitunter schwer haben. Mir persönlich hat die Stadt aber sehr gut gefallen – ich mochte die Energie, die Vielfalt und das ständige Leben, das sie ausstrahlt. Insgesamt ist Seoul eine Stadt, die nie schläft und ständig neue Eindrücke bietet – sei es durch Kulinarik, Sport, Kultur oder spontane Erlebnisse im Stadtleben.

Wie würden Sie das Studium beschreiben?

Das Studium war insgesamt sehr klassisch “Uni” organisiert – man wählt seine Kurse selbst, besucht die Vorlesungen und verlässt sie danach wieder, ohne große Überraschungen im Ablauf. Die Kurswahl kann jedoch etwas stressig sein, da sie nach dem First-Come-First-Serve-Prinzip funktioniert. Sobald das System zur Kurswahl mit Semesterbeginn freigeschaltet wird, muss man schnell sein, um sich die gewünschten Kurse zu sichern. Falls man einen Kurs nicht bekommt, gibt es meist genügend Alternativen oder die Möglichkeit, mit einem zusätzlichen Formular direkt beim Professor nachzufragen, ob man noch aufgenommen werden kann. Nach der Kurswahl hat man außerdem noch eine Woche Zeit, die Kurse probeweise zu besuchen und bei Bedarf zu wechseln oder zu droppen. Inhalte und Lernmaterialien werden über ein E-Portal bereitgestellt, inklusive Fristen und Aufgaben. Wichtig zu erwähnen ist, dass Anwesenheitspflicht besteht und diese auch streng kontrolliert wird.

Haben Sie Tipps was noch zu beachten ist?

Ein wichtiger Tipp ist, offen für andere Kulturen und neue Erfahrungen zu sein. Besonders in Korea ist es hilfreich, selbst aktiv auf Menschen zuzugehen. Viele Koreaner*innen sind eher schüchtern und zurückhaltend, vor allem wegen der Sprachbarriere, trauen sich oft nicht, den ersten Schritt zu machen. Wenn man selbst etwas extrovertierter ist und Gespräche initiiert, wird man überrascht sein, wie viele tatsächlich interessiert und offen sind, mit einem in Kontakt zu treten. Deshalb lohnt es sich, keine Scheu zu haben, auf andere zuzugehen – das kann den Auslandsaufenthalt nicht nur bereichern, sondern auch zu tollen Freundschaften führen.

Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?

Während meines Auslandsaufenthaltes habe ich viele neue Fähigkeiten und Qualitäten erworben. Dazu gehören ein besseres Verständnis für kulturelle Diversität sowie die Entwicklung von interkulturellen Fähigkeiten und größerem Verständnis für andere Lebensweisen. Persönlich habe ich an Unabhängigkeit gewonnen und mein Selbstvertrauen gestärkt. Sprachlich konnte ich mir grundlegende Koreanischkenntnisse aneignen und gleichzeitig meine Englischkenntnisse verbessern. Durch das Studium an einer anderen Einrichtung habe ich außerdem neue akademische Erfahrungen gesammelt. Nicht zuletzt habe ich meine Social Skills erweitert, indem ich aktiv auf neue Menschen zugegangen bin und in einem internationalen Umfeld Kontakte aufgebaut habe.

Wie haben sich Ihre Werte und Einstellungen durch Ihren Auslandsaufenthalt verändert?

Durch meinen Auslandsaufenthalt haben sich meine Werte und Einstellungen spürbar verändert. Ich bin insgesamt viel offener geworden und habe gelernt, unterschiedliche Kulturen und Lebensweisen mit größerer Toleranz und Verständnis zu sehen. Die Erfahrung hat mir auch ein neues Lebensverständnis vermittelt – man lernt, Dinge aus einer anderen Perspektive zu betrachten und flexibler mit Herausforderungen umzugehen. Gleichzeitig bin ich durch die vielen positiven Erlebnisse und Begegnungen lebensfreudiger und glücklicher geworden. Insgesamt hat mich der Aufenthalt persönlich reifer gemacht und mir gezeigt, wie bereichernd es ist, über die eigenen gewohnten Grenzen hinauszublicken.

Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Für mich persönlich gab es keine großen Herausforderungen, da ich bereits aus einem multikulturellen Hintergrund komme und auch vorher schon Austauscherfahrungen in Asien gesammelt habe. Das hat mir vieles erleichtert. Wenn überhaupt, dann war die Sprachbarriere eine kleine Hürde, da die Englischkenntnisse vieler Menschen begrenzt sind – aber man lernt schnell, damit umzugehen. Außerdem würde ich empfehlen, den Visumsprozess so früh wie möglich anzugehen, um unnötigen Stress kurz vor der Abreise zu vermeiden.

Was war Ihre positivste Erfahrung während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Meine positivste Erfahrung während des Auslandsaufenthaltes war es, so viele neue Menschen aus den unterschiedlichsten Ländern und Kulturen kennenzulernen und von jedem einzelnen etwas mitzunehmen. Dabei habe ich gemerkt, wie klein die Welt eigentlich ist und wie nah wir uns alle trotz verschiedener Hintergründe stehen. Besonders das soziale Leben als Austauschstudent war einzigartig – man ist Teil einer internationalen Gemeinschaft, in der Freundschaften sehr schnell entstehen, da alle im selben Boot sitzen und ähnliche Herausforderungen und Erlebnisse teilen. Die gemeinsamen Aktivitäten, Reisen, Feste und Gespräche haben nicht nur für unvergessliche Erinnerungen gesorgt, sondern auch meinen Horizont erweitert und mir ein tieferes Verständnis für andere Lebensweisen vermittelt. Diese Verbindungen und die besondere Atmosphäre während des Austauschs haben meinen Aufenthalt zu einer der wertvollsten Erfahrungen meines Lebens gemacht.

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Taipei, Taiwan
  • Schako
  • BSc Informatik
  • Auslandssemester
  • National Taipei University of Technology
  • Wintersemester 2022/2023