Bahram

  • BSc Biomedical Engineering
  • Ulsan, Südkorea
  • Auslandssemester
  • Ulsan National Institute of Science and Technology
  • Sommersemester 2024/2025
Wie haben Sie sich auf Ihren Auslandsaufenthalt vorbereitet?

Zuerst hab ich mir klargemacht, warum ich überhaupt ins Ausland will – fachlich und privat. Dann hab ich auf der FH-Webseite gecheckt, welche Partnerunis im Bereich Biomedical Engineering infrage kommen. Als ich was passendes fand, hab ich dem International Office geschrieben – die erklären dir dann Schritt für Schritt alles: Deadlines, Formulare, Motivationsschreiben, Transcript und Learning Agreement. Formular ausgefüllt, Unterlagen eingereicht und auf die Nominierung gewartet. Nach der Zusage von UNIST hab ich im Portal Acceptance Letter, Finanz- und Versicherungsnachweis hochgeladen. Kleiner Tipp: Fang mindestens 6 Monate vorher an, sonst wird’s stressig!

Welche praktischen Vorkehrungen haben Sie vor dem Austausch getroffen?

Visum: Termin bei der koreanischen Botschaft fürs D-2 Studentenvisum klargemacht, UNIST-Letter und Kontonachweis eingereicht.


• Flug: Hin nach Ulsan (stop in Incheon) für ca. 550 € gebucht.
• Versicherung: Hanse-Merkur Auslandsversicherung.
• Unterkunft: On-campus Einzelzimmer im UNIST-Wohnheim

Wie wurden Sie von der Gastinstitution begrüßt?

Zweitägige Welcome Days mit Campus-Tour und Quick-Infos zu Kursanmeldung und Bibliothek. Ein Buddy-Programm gab’s wohl, wurde aber kaum gepusht – hab’s nicht wirklich mitbekommen.

Über die Zimmer-/Wohnungssuche und Unterkunft

On-campus-Wohnheim: Einzelzimmer mit Bett, Schreibtisch und WLAN. Gesamt für 4 Monate etwa 600 € (150 €/Monat). Campus ist kompakt – Fahrräder brauchst du nicht.

Welche finanziellen Vorkehrungen haben Sie getroffen? Wie hoch waren die Lebenserhaltungskosten im Schnitt?

Keine speziellen Vorkehrungen getroffen bis auf Geld ansparen.
Lebenskosten ca. 650–750 €/Monat für Essen, Freizeit und Transport.

Wie würden Sie das Land, die Kultur und die Freizeitaktivitäten beschreiben, die Sie während Ihres Auslandsaufenthaltes erlebt haben?

Ulsan mixt Stadt und Natur: Taehwa-Fluss-Park, Strand von Jinha, Hyundai-Museum. Ab und zu Street Food auf dem Campus und Studenten-Events sorgen für einen super kulturellen Vibe. Einige Tempel zum Besichtigen sind auch in der Umgebung!

Wie würden Sie das Studium beschreiben?

Organisatorisch sehr Challenging! Die Kurse müssen auf der Homepage ausgewählt und angemeldet werden (Nicht wirklich übersichtlich, es gibt ein Kurskatalog, welcher mit der Webpage nicht 1:1 übereinstimmt) – viele davon sind bereits einige Minuten nach Freischaltung auch ausgebucht! –
Zu den Kursen: sind mega praxisorientiert. Viele Assignments und Hausübungen und Lab Reports – Habe tiefe Einblicke in AI-Anwendungen bekommen und gelernt, Modelle in MATLAB zu bauen und zu trainieren. Einige Kurse sind aber auch monoton.

Haben Sie Tipps was noch zu beachten ist?

Lern vorab ein paar koreanische Grundvokabeln (Begrüßung, Essen, Wege), das erleichtert den Alltag enorm. Nutze Campus-Veranstaltungen und Git-Meetups, um schnell Leute kennenzulernen. Lade dir Naver Map und KakaoTalk herunter – unverzichtbar in Korea. Erstelle dir einen Überblick über Deadlines und Termine. Geh früh zum Kursanmeldefenster, die Plätze füllen sich rasend schnell. Probiere lokale Snacks auf den Unimärkten, um günstiger zu essen. Leg dir eine wiederverwendbare Trinkflasche zu, Leitungswasser ist trinkbar.

Welche neuen Fähigkeiten und Qualitäten haben Sie erworben?

Grundkenntnisse in Koreanisch und deutlich verbesserte interkulturelle Kompetenzen dank täglicher Interaktionen mit Einheimischen und internationalen Studierenden. Fachlich hat sich meine Kompetenz in AI-Modellentwicklung mit MATLAB enorm gesteigert, insbesondere durch praktische Laborprojekte und Workshops. Persönlich bin ich selbstständiger und strukturierter geworden, da ich Fristen und Aufgaben eigenverantwortlich managen musste. Die größte Herausforderung war der bürokratische Aufwand (Visum, Kursanmeldung) sowie die Sprachbarriere außerhalb des Campus.

Wie haben sich Ihre Werte und Einstellungen durch Ihren Auslandsaufenthalt verändert?

Ich bin offener für neue Perspektiven und kulturelle Unterschiede, weil ich täglich mit Studierenden aus aller Welt zusammengearbeitet habe.

Was war im Rückblick die größte Herausforderung bei der Vorbereitung auf oder während Ihres Auslandsaufenthaltes?

Zum einen der bürokratische Dschungel: Visaantrag, Kursanmeldung und das koreanische Registrierungssystem haben mich anfänglich zeitlich und administrativ stark beansprucht. Zum anderen die Sprachbarriere außerhalb des Campus, da viele Behördengänge und Alltagssituationen auf Koreanisch abliefen und Englisch selten ausreichte. Auch das enge Zeitfenster für Kursplatzbuchungen hat Stress verursacht – man muss buchstäblich zur Öffnungszeit online sein. Zudem war die Umstellung auf ein anderes akademisches System und Prüfungsformat ungewohnt.