Effiziente Wasserversorgung durch Smart-Metering und IoT

01. Juli 2024

Expert*innen trafen sich an der FH Technikum Wien, um über innovative Technologien zur Verbesserung der Wasserversorgung, die Zukunft von Smart-Metering und IoT-Netzwerke zu diskutieren.

Ende April 2024 fand im großen Festsaal der FH Technikum Wien eine Veranstaltung der Fakultät Electronic Engineering & Entrepreneurship und des Kompetenzfeldes IoT and Electronics statt, die die Zukunft des IoT und den Nutzen von Smart-Metering beleuchtete. Unter dem Titel “Meet the Future of IoT: Der Nutzen von Smart-Metering und IoT Netzwerke zwischen Wien und Innsbruck” standen an diesem Abend Praxisbeispiele aus der Wasserwirtschaft im Mittelpunkt, präsentiert von Experten der Firma Diehl Metering.

Smart Metering in der Praxis

Zu Beginn des Abends sprachen Stefan Paschek (Kompetenzfeldleiter IoT and Electronics) und Harald Winkelhofer (Lektor und Marketingkoordinator der Fakultät Electronic Engineering & Entrepreneurship) einleitende Worte zu IoT, Smart Metering und Wasserversorgung. Paschek betonte, dass die Bereiche Smart Metering und IT-Netzwerke und somit das Messen und Verbreichten von Daten an diesem Abend besonders im Mittelpunkt stehen, laut Paschek der Kern und die Basis der IoT. Die an diesem Abend eingeladenen Experten der Firma Diehl Metering bezeichnete er als Vorreiter im Bereich Smart Metering.

Diehl Metering ist weltweit in der Entwicklung und Herstellung von Smart-Metering-Messlösungen tätig. Mit über 150 Jahren Erfahrung werden dabei Versorgungsunternehmen, Kommunen und die Industrie bei der Kontrolle und Verwaltung ihrer Infrastruktur unterstützt. Die Art und Weise, wie Wasser und Energie verwaltet werden, soll dabei effizienter, nachhaltiger und verantwortungsvoller werden.

Johann Rybak (Prokurist, Vertriebs- und Marketing-Leiter bei Diehl Metering) sprach über praktische Anwendungen von Smart-Metering. Er betonte die Effizienzsteigerungen und die Kosteneinsparungen, die durch den Einsatz intelligenter Zähler erreicht werden können. Rybak erklärte, wie Smart-Metering die Transparenz im Wasserverbrauch erhöht und es ermöglicht, Probleme wie Leckagen schneller zu identifizieren und zu beheben.

Smart-Meter-Wasserzähler in Wolfsberg

Er berichtete über mehrere Anwendungs-Beispiele, unter anderem über ein Projekt mit den Wolfsberger Stadtwerken (Kärnten). Dabei wurden 3 Bereiche abgedeckt: Digitalisierung der Zähler-Ablesung, Parkplatz-Management und die Füllgrad-Messung der Abfallbehälter. Von den etwa 7.000 Wasserzählern in der Stadt Wolfsberg wurden im Zuge des Projekts mittlerweile etwa die Hälfte mit Smart Meter Wasserzählern ausgestattet. Dadurch konnte ein besseres Daten-Monitoring erreicht werden, gleichzeitig entstand für die Kund*innen eine deutliche Erleichterung, weil die Zählerstände nun nicht mehr per manueller Ablesung und Stift und Zettel durchgeführt werden müssen. Ein weiterer großer Vorteil dieser Lösung ist die Übersicht über grobe Ungereimtheiten beim Wasserfluss der gesamten Leitung in Wolfsberg. Wasser-Lecks können so deutlich rascher erkannt und behoben werden.

Resilienz durch IoT-Netzwerke

Im nächsten Vortrag erläuterte Christian Leitner (Leiter des Projektmanagements bei Diehl Metering) die Resilienz der Wasserversorgung in Österreich durch den Einsatz von IoT-Netzwerken. Leitner hob hervor, wie IoT-Technologien die Überwachung und Steuerung von Wasserversorgungssystemen verbessern und somit die Versorgungssicherheit erhöhen. Er zeigte anhand konkreter Beispiele, wie IoT-Netzwerke bereits erfolgreich in verschiedenen Regionen Österreichs implementiert wurden und welche positiven Auswirkungen dies auf die Wasserwirtschaft hatte.
Dabei ging er darauf ein, wie Wasserwirtschaft, die ja eher träge und langsam ist, mit der sehr raschen und flexiblen Weiterentwicklung von IoT in Einklang zu bringen ist. Er ging dabei auf mehrere Anwendungsbereiche ein, die für Wassersysteme schwierige Herausforderungen werden können. Dazu gehören langfristige Aufgabenstellungen wie etwa Klimawandel, sich verändernde Temperaturen, anhaltende Trockenheit, aber auch die Situation einer Pandemie, wo sich plötzlich von einem Tag auf den anderen sehr viele Menschen gleichzeitig und nahezu täglich zuhause aufhalten und die Wasser-Versorgung dementsprechend anders beansprucht wird.

Lebhafte Podiumsdiskussion

Nach den beiden Vorträgen folgte eine lebhafte Podiumsdiskussion, bei der die beiden Vertreter von Diehl Metering, sowie Andreas Theurer (Elektrotechniker, Energiemanager, tätig im Bereich Smart Energy, Smart City und Standardisierung) und ein Vertreter vom Kleingartenverein Rosental,  gemeinsam mit dem Publikum über die Herausforderungen und Chancen von Smart-Metering und IoT sprachen. Aus dem Publikum wurden dabei zahlreiche Detail-Fragen zu den beiden Vorträgen und zu Anwendungsfällen der Wasserwirtschaft gestellt. Die Diskussion verdeutlichte die Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen Technologieanbietern und Versorgungsunternehmen, um die vollen Vorteile der Digitalisierung nutzen zu können.

Zum Abschluss der Veranstaltung lud Diehl Metering zu einem Buffet ein, bei dem die Teilnehmer*innen die Gelegenheit hatten, sich weiter auszutauschen und zu vernetzen. Das Networking bot eine wertvolle Plattform für den Wissens- und Erfahrungsaustausch und wurde von den Anwesenden rege genutzt.

Potentiale in der Vernetzung durch IoT und Smart Metering

Die Veranstaltung zeigte eindrucksvoll, wie innovative Technologien die Wasserwirtschaft revolutionieren können und welche Potenziale in der Vernetzung durch IoT und Smart-Metering stecken. Die vorgestellten Praxisbeispiele und die engagierte Diskussion machten deutlich, dass Österreich auf einem guten Weg ist, die Resilienz seiner Wasserversorgung durch moderne Technologien weiter zu stärken.

Weiterführende Links:

Smart-Metering und IoT-Netzwerke erobern die Wasserversorgung

Meet the Future of IoT: Geballtes Fach-Knowhow und 150 Gäste

mioty: Drahtloser IoT Standard der nächsten Generation

Fakultät Electronic Engineering & Entrepreneurship – FH Technikum Wien

Kompetenzfeld IoT and Electronics – FH Technikum Wien

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