Kommunikation über Piktogramme: Erfolgreicher Einsatz von an FHTW entwickelter App

Ziel des Forschungsprojektes Wissensdrehscheibe für Barrierefreie Technologien  ist es unter anderem, in Vorgängerprojekten entwickelte Assistive Technologien einer breiteren Öffentlichkeit zur Verfügung zu stellen. Dies ist nun im Fall von AsTeRICS Grid, einem an der FH Technikum Wien entwickelten Tool für Unterstützte Kommunikation, sehr gut gelungen: Über eine Kooperation mit der spanischen Organisation ARASAAC konnte die Applikation weiter verbessert und praxistauglicher gemacht werden – und hat es mittlerweile zu internationaler Bekanntheit geschafft.

2.000 User täglich

ARASAAC ist eine weltweit etablierte Organisation im Bereich Unterstützte Kommunikation und begann Anfang September, AsTeRICS Grid über die sozialen Netzwerke Instagram, Facebook und Twitter zu promoten. Seitdem sind die Nutzerzahlen regelrecht explodiert. Rund 2.000 User aus aller Welt besuchen täglich die Website, vor allem aus Spanien und spanischsprachigen Ländern, aber auch aus vielen weiteren Destinationen rund um den Globus. Die an der FH Technikum Wien entwickelte App ist somit am Sprung zu einer weltweit bekannten Software im Feld der Unterstützten Kommunikation (UK)

App ermöglicht Kommunikation über Piktogramme

Das Fachgebiet UK aus dem Bereich der Assistiven Technologien beschäftigt sich mit Lösungen, die Personen mit fehlender oder unzureichender Lautsprache in der Kommunikation unterstützen sollen. Dies können Menschen mit kognitiven oder starken motorischen Einschränkungen sein. Eine Möglichkeit für Hilfsmittel in diesem Bereich sind Apps wie AsTeRICS Grid, welche unter anderem eine einfache Kommunikation über Piktogramme ermöglichen. Das Tool hat zusätzlich den Vorteil, dass es im Gegensatz zu vielen anderen Apps in dem Fachgebiet kostenlos und als Open-Source-Programm verfügbar ist. Ermöglicht wurde dies durch die Entwicklung in den MA23-geförderten Forschungsprojekten am Technikum.

Einsatz in der Praxis

Zur Anwendung von AsTeRICS Grid läuft seit längerem ein Pilotprojekt mit der Klinik Floridsdorf. In Kooperation mit dem Dachverband der Wiener Sozialeinrichtungen ist dabei das Ziel, AsTeRICS Grid auf den Patiententerminals des Krankenhauses verfügbar zu machen. Auch das Wiener AKH hat bereits Interesse an der Applikation bekundet.

Erfolgreich in der Praxis eingesetzt wurde das Tool kürzlich bei einem Patienten im Pflegewohnhaus Donaustadt. Die App wurde dort in Kombination mit einer selbstentwickelten Hardware auf dem bis dahin für ihn nicht funktionierenden Augensteuerungsgerät installiert. Nach rund eineinhalb Jahren ist es für den Patienten damit wieder möglich, selbstständig zu kommunizieren. Mittlerweile verwendet er ein weiteres, vom FHTW-Team entwickeltes System, mit dem er einen PC komplett eigenständig steuern kann.