ART-NERVE (Artificial peripheral nerve tissue for clinical use)

Projektkurzbeschreibung:

Der vorliegende Forschungsantrag “ArtNerve” zielt darauf ab, künstliche Nerventransplantate zur Behandlung von peripheren Nervenverletzungen zu entwickeln, welche eine bedeutende klinische Herausforderung mit begrenzten Behandlungsmöglichkeiten darstellen. Aktuelle Therapien führen oft zu unzureichender funktioneller Regeneration und langfristigen Nebenwirkungen, die die Lebensqualität der Patienten beeinträchtigen.

Der innovative Ansatz von ArtNerve besteht darin, Nerventransplantate zu schaffen, die die natürliche Struktur des Nervengewebes – insbesondere die für die Führung regenerierender Axone entscheidenden Büngner-Bänder – nachbilden. Dies wird erreicht, indem Schwann-Zellen, die von menschlichen induzierten pluripotenten Stammzellen (iPSCs) gewonnen werden, in einem Fibrin-Hydrogel mithilfe eines maßgeschneiderten Bioreaktorsystems mechanisch ausgerichtet werden. Zu den Zielen des Projekts gehören die Herstellung vollständig humanisierter Nervenkonstrukte, die Bewertung ihrer Regenerationsfähigkeit in vitro und die Sicherstellung ihrer klinischen Anwendbarkeit durch Kryokonservierungsprotokolle.

ArtNerve als Produkt hat das Potential, die Behandlung von peripheren Nervenverletzungen zu revolutionieren, indem es eine effektivere Lösung bietet, um eine schnellere und vollständigere funktionelle Regeneration zu erzielen. Dadurch wird die Lebensqualität der Patienten verbessert, sozioökonomische Kosten verringert bzw. eine Wiedereingliederung in die Arbeitswelt beschleunigt. Die Verwendung von aus iPSC-gewonnenen Schwann-Zellen bietet den großen Vorteil, dass große Mengen von Schwann-Zellen erzeugt werden können, ohne dass eine Entnahme von Spendernerven erforderlich ist. Weiters wäre durch den Einsatz von Schwann-Zellen, die aus Universalspender-iPSC gewonnen werden – sobald diese verfügbar sind -, auch die Entwicklung eines kryokonservierten “off-the-shelf” Produktes möglich.

In diesem Projekt werden zentrale Herausforderungen angegangen, darunter die Übertragung des Ansatzes von einem Ratten-basierten System auf ein humanes iPSC-Modell, die Optimierung von Zellkultur- und mechanischen Stimulationsprotokollen sowie die Erarbeitung regulatorischer Anforderungen für neuartige therapeutische Arzneimittel. Frühzeitige und proaktive Einbindung von klinischen Experten wird dabei priorisiert, um sicherzustellen, dass die entwickelten Nerventransplantate klinisch anwendbar und von den Kund*innen akzeptiert werden.

ArtNerve bietet eine vielversprechende Lösung für einen dringenden klinischen Bedarf, um das Leben von Patientinnen mit peripheren Nervenverletzungen erheblich zu verbessern. Im Gegensatz zu aktuellen Therapiemöglichkeiten bietet ArtNerve einen effektiveren Ansatz, der das Potenzial hat, einen wesentlichen Einfluss auf dem Gebiet der Nervenregeneration zu erzielen.

Überblick
Tissue Engineering & Molecular Life Science Technologies
Life Science Engineering
FFG
von März 2025 bis August 2026
Carina Hromada, PhD
FFG

Carina Hromada, PhD

Projektleiterin ArtNerve
Lecturer/Researcher

+43 1 333 40 77-8658hromada@technikum-wien.atDetails

Team und Besetzung:

Projektleiterin:

  • Carina Hromada