Veranstaltung eAccessibility Challenge 2022

An der Fachhochschule Technikum Wien wurde in Zusammenarbeit mit der Technischen Universität Graz und gefördert durch Forum Neue Medien in der Lehre Austria ein Hackathon veranstaltet, welcher eAccessibility in der Hochschullehre zum Inhalt hatte. Dort wurden digitale Barrieren adressiert, die unsere virtuelle Umwelt viel zu lange daran gehindert haben, möglichst allen Menschen den digitaler Zugang zu ermöglichen.

Die Mission ist klar: vom Fortschritt müssen so viele Menschen wie möglich profitieren.

Wir müssen alle ins Boot holen. Dies hilft nicht nur Menschen mit Einschränkungen, wir alle profitieren von einem universellem Design.

Auf den nachfolgenden Seiten findet ihr unsere Materialen und zusammengefassten Ergebnisse. Die Themen-specials dienen einer Übersicht an Informationen und Kriterien, welche die Teilnehmerinnen für die Entwicklung ihrer Ideen verwendet haben. Weiters sind Expert*innentalks aufgelistet. In diesen haben sich Expertinnen unseren Fragen angenommen und diese in einen aktuellen Kontext eingebettet. Zum Schluss werden die Ergebnisse der Teilnehmerinnen dargestellt.

Vorbereitung

Sehbeeinträchtigungen:
Für alle Menschen Barrieren sichtbar machen.

Die Expert*innen Dipl.Päd. Claudia Rauch (PH NÖ) und DI Georg Edelmayer (TU Wien) sprachen mit uns über ihre Erfahrung und unentdeckte Probleme, darunter auch über Beispiele für mögliche Lösungen.

In den Themenspecials sind ausgewählte aktuelle Probleme und mögliche Lösungsvorschläge die zur Orientierung bei der Entwicklung neuer Konzepte zu finden. Die optische Gestaltung von Informationsmaterial sollte nicht nur gut aussehen, sondern auch funktionell gestaltet werden.

Themenspecial_Menschen mit Sehbehinderung

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04.10.2022
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Hörbeeinträchtigungen:
Für alle Menschen die Welt verständlich machen.

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Motorische Beeinträchtigungen:
Für alle Menschen die Welt zugänglich machen.

DI Christioph Veigl arbeitet in der Research Group Embedded Systems im Department Electronic Engineering an der FH Technikum Wien und beschäftigt sich mit der Entwicklung von assistierenden Technologien – also Hard- und Softwarelösungen, die Menschen mit Behinderungen im Alltag unterstützen oder die eine Interaktion mit IT-Systemen erleichtern.

Barrierefreiheit bedeutet die Möglichkeit jedes Menschen ohne dessen Wissens oder Hilfe von Anderen am aktiven Leben teilzunehmen. Die Lehre ist hier keine Ausnahme. In dem  Themenspecial sind Lösungsvorschläge, um dieses Prinzip in die Praxis umzusetzen.

Themenspecial_Menschen mit motorischen Einschränkungen und assistierende Technologien

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04.10.2022
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Unsichtbare Beeinträchtigungen:
Psychologische sowie „unauffällige“ körperliche Einschränkungen.

Stefanie Lietze sprach über ausgewählte psychologische Beeinträchtigungen aus der Sicht einer Psychologin. Sie beschäftigt sich aktiv mit den aktuellen psychischen Problemen und Barrieren der Studierenden, und teilt ihre Erfahrung mit uns.

Psychologische Belastungen sind im Lernprozess teilweise sehr beeinträchtigend. Auch unterschied-liche Farbfehlsichtigkeiten können den Lernprozess unnötig belasten. In diesem Themenspecial sind einige mögliche Beeinträchtigungen sowie jeweilige Lösungsansätze zusammengefasst.

Themenspecial_Psychologische Erschwernisse

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04.10.2022
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Key-Note Hackathon 

Keynote: DI Gerhard Nussbaum
„Zurück zur Normalität“

Nach einem Unfall in frühester Jungend vom Hals abwärts gelähmt, teilte DI Gerhard Nussbaum seine Erfahrungen auf dem Weg zu seinem „normalen“ Leben. Sehr früh kam er zur Erkenntnis, dass sich über eine lange Zeit niemand mit der Frage auseinandergesetzt hat, ob die Tools zum Einstieg in ein neues Leben und dessen Bewältigung noch aktuell sind. In seiner Situation fand er individuelle Motivationsziele um weiterzudenken und digitale Barrieren aufzudecken.

Die Prinzipien der digitalen Barrierefreiheit können in alle Bereiche des Lebens transferiert werden, da Digitalisierung überall stattfindet. Bei der Aufklärung über diese Barrieren darf niemand ausgelassen werden. Gerhard Nussbaum verortet daher die Aufgabe sich aktiv mit de Thema auseinanderzusetzen auch in der Gesellschaft.

Da Digitalisierung einen hohen Anteil an Eigenverantwortung benötigt, werden Angst und Ablehnung vor der noch unbekannten Technik als Mitverursacher der Verlangsamung von intelligentem Zusammenleben identifiziert.  Gesunde Neugier und der Wille neues kennenzulernen gilt wiederum als Katalysator für erfolgreiches Abschaffen von digitalen Barrieren.

Projekte

Online learning material accessibility

Vorbereitete Videos können mithilfe eines Programms automatisch transkribiert werden. Auch Live-Transkription, welche das Gesagte in Text umwandelt und somit bei Live-Veranstaltung den Lehrprozess unterstützen kann. Das Programm sollte Zugänglich für alle gemacht werden.

Adnan Karamehic, Muhammed Durakovic

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Accessibility improvement of digital content for dyslexic people

Eine Text-zu-Sprache Übersetzung kann ein täglicher Helfer in diesen Angelegenheiten werden. Zwar gibt es solche, diese können nicht zwischen mathematischen und lexikalischen Ausdrücken unterschreiben. Ein Programm, welches darauf ausgelegt ist, dass es auch von Studierenden mit naturwissenschaftlichem Hintergrund genutzt werden kann, bietet eine neue Ebene des Lernprozesses und Lernerfolgs.

Amil Salihi, Oliver Jovanovic

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Virtual HistoryClass

Virtuelle Führungen durch Museen und historische Stätten. Die Änderungen der Ausrichtung des Sehfeldes können mithilfe von Sprachbefehlen angepasst werden. Die Informationen der Ausstellungsstücke sind sowohl schriftlich als auch vertont zur Verfügung gestellt. Die dafür benötigte physische Anstrengung ist minimal, um möglichst vielen unterschiedlichen Gruppen einen Zugang zu diesem Angebot zu ermöglichen.

Dzemail Rozajac, Namik Barucija

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I do!

Ein Kalender, welcher mit unterschiedlichen Farbkombinationen die Struktur des alltäglichen Lebens leichter macht, soll hier aushelfen. Die farbbasierte Kategorisierung hilft dem Benutzer Aufgaben in Themenfelder einzuordnen und auf einen Blick das Wichtigste zu finden. Die Farbmodi sind unterteilt in unterschiedliche Möglichkeiten, damit Menschen mit Einschränkungen der Fähigkeit Farben zu sehen nicht benachteiligt werden. Dieser Kalender soll an erster Stelle Menschen mit ADHD helfen ihre Aufgaben zu strukturieren.

Vedad Misirlic, Margarita Meyerowitsch

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Neugierig geworden? Warum nicht einen eigenen Hackathon veranstalten…?

Basierend auf der Organisation und Durchführung des Hackathons sowie des im Verlauf erarbeiteten Materials, ist in diesem Projekt zudem ein Mini-MooC entstanden. In diesem können Interessierte ohne jegliche Vorkenntnisse in 5 Lektionen lernen, zu entscheiden für welche Anlässe ein Hackathon eine gute Lösung ist, ihn zu planen, organisieren und abzuhalten.

Der Kurs ist ab dem 16. Jänner 2023 verfügbar unter: https://imoox.at/course/hackathon.