Fernlehre im Bereich erneuerbare Energien: Startschuss für RE-OPEN-Projekt mit FHTW-Beteiligung

20. Mai 2021

Praktisches Arbeiten auf Distanz: Im RE-OPEN-Netzwerk arbeitet die FH Technikum Wien mit vier weiteren europäischen Hochschulen und einem Unternehmen an der Entwicklung innovativer Lösungen für die Fernlehre im Bereich erneuerbare Energien.

Ende April erfolgte der Startschuss für das europäische Netzwerk RE-OPEN. Die Abkürzung steht für „REmote labOratories for Practical Experiments on renewable energies at EU uNiversities“. Das vom Erasmus+ Programm kofinanzierte Projekt hat das Ziel, neue Lösungen und Modelle für die Fernlehre im Bereich erneuerbare Energien zu entwickeln. Beteiligt sind neben dem Forschungsschwerpunkt Renewable Urban Energy Systems der FH Technikum Wien noch vier weitere, internationale Hochschulen sowie ein Unternehmen.

Die EU-Hochschulen mussten sich in den vergangenen Monaten mit digitaler Transformation und weiteren, durch den Ausbruch der Covid-19-Pandemie bedingten, neuen Herausforderungen auseinandersetzen. Viele Universitäten und Fachhochschulen waren gezwungen, auf online-Lehre auszuweichen und andere Präsenz-Aktivitäten wie etwa Laborübungen, entfallen zu lassen. Praktische Erfahrungen sind in MINT-Fächern jedoch entscheidend für den weiteren Einsatz der Studierenden am Arbeitsmarkt und für den Erwerb zentraler technischer und sozialer Kompetenzen sowie für experimentelle Fähigkeiten. Dazu zählen etwa der Aufbau von Versuchsreihen, die Messung der Leistung realer Geräte, die Verarbeitung der gewonnenen Daten und die Ableitung technischer Erkenntnisse aus der Labortätigkeit.

Softwaregestützte virtuelle Labore und Simulationen, die eine Laborsituation nachahmen, sind zwar hilfreich, können aber nicht jede reale Situation wiedergeben. Fernzugriff auf Laboreinrichtungen ist eine Lösung, die es den Studierenden ermöglicht, auch auf Distanz die mit praktischen Experimenten verbundenen Herausforderungen zu erfahren.

Das Projekt RE-OPEN hat eine Laufzeit von zwei Jahren (2021-2023). Die teilnehmenden EU-Hochschulen sind im Bereich der Energietechnologien spezialisiert und arbeiten bereits mit innovativen Lehrmethoden. Beteiligt sind neben der FHTW die Universitá degli Studi Guglielmo Marconi aus Italien als Koordinatorin, die Munster Technological University in Irland, die Norwegian University of Science and Technology sowie die Universität von Huelva in Spanien. Zusätzlich ist im Rahmen des Projekts die italienische Firma VJ Technology involviert.

Die Hauptaktivitäten und Ziele des Projekts sind: Die Erfassung von Hands-on/Remote-Zugriffslösungen im Laborbereich in EU-Universitäten, der Entwurf von pädagogischen Modellen und standardisierten Lösungen auf Basis von Informations- und Kommunikationstechnologien sowie von Augmented Reality-Remote-Laboren, der Aufbau eines Remote-Lab-IKT-Systems und eines Lernmanagementsystems (LMS) sowie die Entwicklung von experimentellen Modulen und Projekten zu erneuerbaren Energien. Die entwickelten Methoden und Module werden jeweils an den Partnerhochschulen getestet und validiert.