Unterstützte Kommunikation im Gesundheitsbereich: Fachtagung am Technikum

In Kooperation mit dem Dachverband Wiener Sozialeinrichtungen fand im September an der FH Technikum Wien eine Fachtagung zum Thema „Gesundheit und Unterstützte Kommunikation“ statt. Im Namen der Organisator*innen begrüßte zunächst Toni Schmalhofer vom Dachverband die mehr als 70 Gäste. FHTW-Vizerektor Stefan Sauermann verwies in seinem Eröffnungsstatement auf die Bedeutung der Vernetzung der Systempartnerinnen und die Einbindung von Betroffenen in der Verbesserung der durchgängigen Gesundheitsversorgung.

Sandra Frauenberger, Geschäftsführerin des Dachverbands Wiener Sozialeinrichtungen, unterstrich in ihren Eröffnungsworten ebenfalls die Kraft der Vernetzung. Gesundheit und Kommunikation seien zwei wesentliche Voraussetzungen für gesellschaftliche Teilhabe von benachteiligten Personen und ständiges Thema in der Arbeit im Dachverband.

UK in der Wiener Gesundheitsversorgung

Nach dem Statement von Tanja Fruhmann, Leiterin der Gruppe Zielsteuerung und Gesundheitsplanung in der MA 24 (strategische Gesundheitsversorgung), ging Martina Ranner, Leiterin der Beratungsstelle LIFEtool, auf rechtliche Rahmenbedingungen und die Bedeutung von Unterstützter Kommunikation (UK) im Gesundheitsbereich ein. Sophie Komenda, Mitarbeiterin im Dachverband, berichtete anschließend von einer Umfrage zur Unterstützten Kommunikation in der Wiener Gesundheitsversorgung. Die Vorteile von UK werden demnach in allen Berufsgruppen sehr deutlich wahrgenommen, als erschwerend werden vor allem der zusätzliche Zeitaufwand und mangelnde Aus- und Weiterbildung in diesem Bereich genannt.

Bernadette Sacluti und Martin Pommer sind Kund*innen des Österreichischen Hilfswerks für Taubblinde und hochgradig Hör- und Sehbehinderte (ÖHTB) und berichteten von ihren Erfahrungen, von den Hürden, aber auch Lichtblicken, die ihnen in Kommunikations-Hinsicht im Gesundheitssystem begegneten. Danach gab Martina Leising von der Klink Floridsdorf Einblicke in das dort laufende UK-Pilotprojekt.

AsTeRICS Grid – flexibel anpassbares UK-Tool

Die FHTW-Experten Chris Veigl und Benjamin Klaus präsentierten zum Abschluss das von ihnen entwickelte UK-Tool AsTeRICS Grid. Die kostenfreie, browserbasierte Software lässt sich flexibel an die Bedürfnisse der Nutzer*innen anpassen, ermöglicht das Einspielen von Symbolen aus verschiedenen Symbolsammlungen oder von eigenen Fotos ebenso wie die Anpassung des Eingabemodus, das Umstellen der Sprache oder das Abspielen von Radiosendern und Youtube-Videos. In einer Live-Demo wurden schließlich noch die verschiedenen Anwendungsmöglichkeiten des Systems vorgestellt.