IntEGrity

Integration und Diffusion von Energiegemeinschaften

Um das Potenzial von Energiegemeinschaften (EGs) zu nutzen, muss deren großflächige Diffusion vorangetrieben werden. Handlungsbedarf besteht auf sozialer Ebene, EG-Ebene selbst und Service-Ebene.

Gegenwärtig ist die gesellschaftliche Bereitschaft EGs praktisch umzusetzen noch überschaubar. Ein Ansatz diesem Umstand entgegenzuwirken kann es sein, Zielgruppen speziell über deren Möglichkeiten im Bereich der EGs zu informieren. Ein Clustering von Zielgruppen und ein Mapping zu den jeweiligen genutzten Medien/Kanälen bildet die Grundlage zur anschließenden Entwicklung zielgruppenspezifischer Kommunikations- und Aktivierungsstrategien, die auch in der Praxis erprobt und evaluiert werden sollen.

Weiters sind grundlegende Entwicklungen im Bereich der Wärme-EGs und Weiterentwicklungen bei EGs im Strombereich nötig. Der rechtl. Rahmen für EGs ist zwar energieträgerneutral formuliert, jedoch für den Strombereich maßgeschneidert. Um EGs im Wärmebereich voranzubringen, müssen rechtliche Rahmenbedingungen auf Kompatibilität f. den Wärmebereich untersucht, Lücken/Unklarheiten aufgezeigt und konkrete Verbesserungsvorschläge gegeben werden. Auch Untersuchungen hinsichtlich des „Teilens von Wärme“ in Bezug auf Technologiemix, Machbarkeit, Kostenteilungs- und Abrechnungsmechanismen sind nötig und werden allgemein im dicht verbauten Gebiet untersucht, sowie auf ein reales Quartier angewandt. Ebenfalls ist das Spannungsfeld des Ausschlusses von großen Playern von Erneuerbaren-EGs bei oftmals großen Investitionen in entsprechende Wärme-Infrastruktur zu untersuchen.

Auch muss die Weiterentwicklung von EGs im Strombereich voranschreiten. Es ist nötig, die Kooperation von Verteilnetzbetreibern (VNB) und EGs zu stärken, sodass Synergien bzw. gegenseitiger Nutzen entsteht. Hierzu ist es erforderlich, die Netzauswirkungen von EGs zu untersuchen, zu definieren, welche Beiträge EGs allgemein zu einem stabilen Netzbetrieb geleistet werden können und welche Anreiz- bzw. Kompensationsmechanismen hier greifen könnten. Auch sollten EGs vermehrt in den Energiemarkt eingebunden werden. Einen Ansatz bietet die Bündelung von kleinteiligen Flexibilitäten, die in verschiedenen Einsatzbereichen u.a. bei Ausgleichsenergiebereitstellung vermarktet werden können. Für die Quantifizierung von Aspekten d. Netzauswirkungen oder Marktintegration sind präzise Simulationen von EGs nötig. Durch die Pandemie und den Angriffskrieg Russlands haben sich Lebensgewohnheiten und der Umgang mit Energie signifikant verändert.  Home-Office/Lockdowns führen zu höheren privaten Stromverbräuchen aber auch zur Chance, dem Prinzip „washing with the sun“ zu folgen, ohne dabei auf steuerbare Geräte und komplexe Technologien angewiesen zu sein. Diese Entwicklungen erfordern eine Ablöse der veralteten Standardlastprofile hinsichtlich situations-angepasster „Behaviour-Patterns“, für Haushalte, Gewerbe, Unternehmen, etc.

In Bezug auf die Energiewende und den Klimaschutz ist noch nicht geklärt wie sehr EGs bei der Umstellung auf klimaneutrale Energie-, Wärme-, bzw. Kältebereitstellung unterstützen können bzw. maßgeblich sind. Die Adressierung dieser Themen erlaubt es, bisher getrennte Forschungsbereiche wie EGs auf Endkund*innenenseite, Netzanalysen und Energiemärkte untereinander sowie mit dem Thema des Klimawandels zu verschränken und darauf weiter aufzubauen.

Um die Gründung von oder Teilnahme an EGs einfacher zu gestalten sind geeignete Plattform-Services unerlässlich. Die von Energie Kompass entwickelte Plattform team4.energy muss zielgruppenorientiert weiterentwickelt werden. Neue Services für die optimale Weiterentwicklung von EGs hinsichtlich Zusammensetzung v. Teilnehmenden und low-tech Möglichkeiten der effizienten Energienutzung inkl. incentivierender Abrechnungsmechanismen müssen bereitgestellt werden.

IntEGrity adressiert somit folgende Punkte d. Ausschreibung:

  • Erhöhung der Energieflexibilität
  • Hohe Netzdienlichkeit durch Systemintegration
  • Positive Klimawirkung und Dekarbonisierung
  • (Weiter-)entwicklung von Planungstools und Modellen
  • Integration in einer realitätsnahen Umgebung
  • Dienstleistungs- und Geschäftsmodellinnovationen

Ohne die Förderung der FFG könnten die angeführten Probleme bzw. Erfordernisse nicht adressiert werden. Der Mehrwert des Projektes und dessen Ergebnisse für die am Projekt beteiligten Organisationen wird in Kapitel 3 umfassend dargestellt

Überblick
Resilient Energy Systems
Department Industrial Engineering
FFG
von Januar 2024 bis Dezember 2026
Dr. Jana Berg
FFG-Logo
Dr. Jana Berg

Senior Lecturer/Researcher

+43 1 333 40 77 - 2952jana.berg@technikum-wien.at

Team und Besetzung:

Projektleitung:

  • Jana Berg

Projektmitarbeiter*innen:

  • Frederike Ettwein
  • Karl Michael Höferl
  • Ines Mlinaric

Ziele für nachhaltige Entwicklung der UNO

Bezahlbare und saubere Energie
Weniger Ungleichheiten