Die globale Unterrepräsentation von Frauen im MINT-Bereich wird durch verschiedene Initiativen unter dem Motto “You can’t be, what you can’t see” angegangen. Diese Maßnahmen zielen darauf ab, die durch Genderstereotype und intersektionale Benachteiligung verstärkte Geschlechtsseggregation in diesen Berufsfeldern zu überwinden. Besonders betroffen sind Mädchen und junge Frauen mit Migrations- und Fluchthintergrund, die zusätzlich durch sprachliche Barrieren und kulturelle Erwartungen eingeschränkt werden. Eine starke Bildungsförderung ist daher essentiell, um Integration und persönliche Entfaltung in diesen Bereichen zu ermöglichen.

Das Projekt „Barrierefree dEsign foR Teaching and Learning“ (BERTL) an der Fachhochschule Technikum Wien zielt darauf ab, das Bewusstsein für Barrieren im Bildungsbereich zu erhöhen und diese in der Lehre zu reduzieren oder zu vermeiden. Durch Analysen und die Einbindung von verschiedenen Interessengruppen entwickelt BERTL Tools wie ein Simulation Lab und eine Toolbox, um Lehrenden zu helfen, Kurse barrierefrei zu gestalten. Die Ergebnisse werden in der Lehre verwendet, um Studierende in barrierefreiem Design zu schulen und es wird ein Weiterbildungsangebot mit optionaler Zertifizierung für Lehrende an österreichischen Fachhochschulen konzipiert. Einzelne Projektbestandteile, wie das Simulation Lab, werden öffentlich zugänglich gemacht.

In diesem preisgekrönten Projekt wurden alle Bachelor-Lehrveranstaltungen von einem Team aus Fachexpert*innen, Lektor*innen und Kompetenzfeldleiter*innen in Zusammenarbeit mit Studiengangsleitungen neu konzipiert, wobei didaktische Prinzipien wie Constructive Alignment und Blended Learning berücksichtigt wurden. Seit dem Sommersemester 2021 wurde dieser Prozess mit professionellen Werkzeugen unterstützt und im Wintersemester 2022/23 in den Regelbetrieb überführt. Zusätzlich führte die Fachabteilung Teaching & Learning Center “Kollegiale Reflexionsworkshops” ein, um den fakultätsübergreifenden Austausch und die periodische Reflexion der Lehrveranstaltungen zu fördern. Diese Maßnahmen unterstützen die kontinuierliche Verbesserung und Vernetzung der Lehrenden durch Peer-Feedback, wodurch die Lehrqualität nachhaltig und disziplinübergreifend gesteigert wird.

Die eAccessibility Challenge 2022, ein Hackathon an der Fachhochschule Technikum Wien in Kooperation mit der Technischen Universität Graz und unterstützt durch das Forum Neue Medien in der Lehre Austria, konzentrierte sich auf die Verbesserung der digitalen Zugänglichkeit in der Hochschullehre. Dieses Event zielte darauf ab, digitale Barrieren zu überwinden und die digitale Umgebung für alle Menschen zugänglicher zu machen. Die Mission bestand darin, den technologischen Fortschritt für eine breite Masse zugänglich zu machen, wobei ein universelles Design nicht nur Menschen mit Einschränkungen, sondern der gesamten Gesellschaft zugutekommt. Auf der Website finden sich Materialien, zusammengefasste Ergebnisse, eine Übersicht zu Informationen und Kriterien, die für die Entwicklung der Projekte relevant waren, Expertinnentalks, die aktuelle Themen beleuchten, sowie die präsentierten Lösungen der Teilnehmer*innen.