Wiener Töchtertag an der FH Technikum Wien: Forschen und Roboter bauen

Ende April fand der Wiener Töchtertag statt. Hinter der Initiative steht die Idee, Mädchen für Arbeitsbereiche zu begeistern, in denen vergleichsweise wenige Frauen arbeiten. Das Angebot der FH Technikum Wien umfasste drei spannende und sehr gut besuchte Workshops:
Workshop 1 –  Forschen im Mikrokosmos – Zellkultur bis Zebrafisch (Workshopleiterin Anna Weihs)
Workshop 2 –  Prototyping (Workshopleiter Timothy Berens
Workshop 3 –  Robolab (Workshopleiterin Cecilia Perroni)

Forschen im Mikrokosmos – von Zellkultur bis Zebrafisch

Im Workshop „Forschen im Mikrokosmos“ der Fakultät Life Science Engineering wurde unter anderem gezeigt, wie menschliche Zellen gezüchtet werden und wie Forscher*innen mit Hilfe von Lebewesen Schadstoffe im Wasser identifizieren können. Die Mädchen konnten ihre eigenen Zellen unter dem Mikroskop sehen und erfuhren,0 wie man verschiedenste Zellen für Experimente einsetzen kann.
Ein weiteres Highlight war die Vergrößerung von Wassertieren und Informationen darüber, wie sie sich entwickeln und vermehren. An der FH Technikum werden zu diesem Bereich der Bachelor-Studiengang Biomedical Engineering, der Master-Studiengang Tissue Engineering and Regenerative Medicine und der Master-Studiengang Ökotoxikologie und Umweltmanagement angeboten.

Oberflächen für Apps mit Stift und Papier

Der Prototyping-Workshop der Fakultät Computer Science & Applied Mathematics fand unter dem Titel „Wie gestaltet man Oberflächen für Apps oder Webseiten? Natürlich mit Stift und Papier!“ statt.
Nicht immer bedeutet das Erschaffen von Bedienoberflächen automatisch stundenlanges Programmieren. Gerade zu Beginn eines Projekts, noch vor der ersten Zeile Code, spielen einfache Mittel und Wege der Gestaltung eine bedeutende Rolle: Mit Stift, Schere und Papier sowie einigen Post-Its und Stickern lassen sich ganz schnell Oberflächen von Smartphone-Apps, Webseiten und sogar Spielen skizzieren. Dieser erste „Prototyp“ wurde anschließend ausprobiert und getestet, um herauszufinden, ob der eigene Vorschlag auch tatsächlich Potential zum neuen „TikTok“ oder „WhatsApp“ hat.

Die Teilnehmer*innen des Prototyping-Workshops haben ihren Schulalltag mit innovativen Design-Ideen erheblich verbessert. Sie identifizierten schnell Bereiche, die in ihrem Alltag als “ur mühsam” empfunden wurden, und setzten ihre Kreativität und Prototyping-Techniken ein, um nicht nur für sich selbst, sondern auch für andere Beteiligte (wie Lehrer*innen und Eltern) einen Mehrwert zu schaffen. Geleitet wurde der Workshop von Timothy Berens. Mit User Experience können sich die Mädchen später in Studiengängen wie dem Bachelor Informatik, dem Bachelor und Master Wirtschaftsinformatik oder dem Master Software Engineering beschäftigen.

Roboter gebaut und zum Leben erweckt

Beim Workshop Robolab der Fakultät Industrial Engineering wurde die Möglichkeit geboten, einen Blick in die Welt der Robotik zu werfen. Dabei konnte ein kleiner Roboter entworfen und zum Leben erweckt werden. Zu diesem Thema passende Studiengänge sind der Bachelor-Studiengang Mechatronik / Robotik und der Master-Studiengang Robotics Engineering.

Rund 3.000 Mädchen und 200 Unternehmen nahmen teil

Der Wiener Töchtertag ist eine Initiative der Vizebürgermeisterin und Frauenstadträtin Kathrin Gaál und des Frauenservice Wien in Kooperation mit der Bildungsdirektion für Wien und der Wirtschaftskammer Wien. Die Teilnahme ist für Mädchen und Unternehmen kostenlos. Die Geschichte des Wiener Töchtertags begann im Jahr 2002, als auf Initiative der Frauenstadträtin Renate Brauner der erste Wiener Töchtertag stattfand – damals bei nur einem Unternehmen mit insgesamt 200 Mädchen.
Mit 500 teilnehmenden Mädchen und 17 Wiener Unternehmen konnte im zweiten Jahr bereits ein deutlicher Zuwachs verbucht werden. Seit damals stieg die Zahl der teilnehmenden Mädchen, aber auch die Zahl der Unternehmen stetig. In den letzten Jahren nahmen stets rund 3.000 Mädchen und bis zu 200 Unternehmen am Wiener Töchtertag teil.

Auf den Bildern: Wiener Töchtertag an der FH Technikum Wien: Mädchen beim Prototyping-Workshop der Fakultät Computer Science & Applied Mathematics.